BOYGROUPS
Teenieband-Phänomen der 90er Jahre Teenie-Idole
gibt es seit Beginn der Rock- und Popgeschichte.
Gemeinhin wird Elvis PRESLEY für den Einzug des
Sexappeals in die Popmusik verantwortlich gemacht. Mit
seinem legendären Hüftschwung versetzte der King Mitte
der Fünfziger Jahre nicht nur die weibliche Fangemeinde
in Wallung. In den Sechzigern waren es die BEATLES und
die ROLLING STONES, die die Teenager reihenweise zum
Ausflippen brachten. Nach ihnen vermochte kaum eine
Gruppe derartige Massenhysterien hervorzurufen. In den
Siebziger Jahren gelang es den BAY CITY ROLLERS, die
Gunst der Teenager für sich zu gewinnen, doch ihr Erfolg
war von kurzer Dauer. In den Achtzigern zeichneten die
NEW KIDS ON THE BLOCK für die Teeniehysterie
verantwortlich. Seit Beginn der Neunziger Jahre boomen
die Boygroups. Heute schickt jede Plattenfirma gleich
mehrere davon ins Rennen und für jede wird mit Inbrunst
geschwärmt und Kasse gemacht.
Die
meisten Boygroups entstehen in den Marketing-Abteilungen
der Plattenfirmen. Musikalische Ausbildung und Talent
sind eher Nebensache, das Aussehen ist gefragt. So
äußerte sich auch Robbie Williams, Sänger der
aufgelösten Boygroup TAKE THAT: "Die Musik
interessierte doch nicht. Was zählte, war die
charismatische Verpackung." So bezeichnen Kritiker
Boygroup-Stars auch gelegentlich als sonnenbankgebräunte
Models mit Mikrophon, von Außenstehenden kaummehr
voneinander zu unterscheiden. Und soweit liegen sie nicht
von der Wahrheit entfernt. Boygroups werden auf dem
Reißbrett erfunden. Mitzubringen sind in erster Linie
blendendes Aussehen sowie ein wenig Gespür für Gesang
und Tanz. Meistens hat nur der Leadsänger der Gruppe ein
gewisses stimmliches Potential. Die übrigen Jungs
liefern den Chorgesang. Da kann man dank ausgefeilter
Tontechnik nicht mehr viel verkehrt machen. Echte
Instrumentalisten sind unter den Boygroups eher eine
Randerscheinung. Der Rest wird gemacht, sprich Musik,
Choreographie der Bühnenshows und natürlich das Outfit.
Sogar die Rollen legt das Management fest. So gibt es in
den meisten Gruppen einen Lustigen, stets zu Späßen
aufgelegten, einen eher soften, ruhigen Boy, einen
verträumten Extraschönen zum Schmachten, gelegentlich
auch einen mit rebellischem Draufgänger. Aus der Nähe
betrachtet sehen die Mitglieder von Boygroups aber
durchaus irdisch aus.
Die Heimat der erfolgreichsten Boygroups ist
Orlando/Florida. Dort designten Johnny Wright und Louis
Pearlman bereits die NEW KIDS ON THE BLOCK und ihre
Nachfolger, die BACKSTREET BOYS und 'N' SYNC.
Das Repertoire der Boygroups ist handwerklich gut
gemachte, leicht eingängige Popmusik mit einem guten
Schuß Dancefloor. In ihren Balladen geht es um
unerfüllte, verlorene oder ewige Liebe und Freundschaft,
eben gängiges Material, um jeden heranwachsenden
Teenager zum Mitfühlen zu begeistern. Auch
Coverversionen früherer Erfolgstitel sind im Repertoire
nicht selten. Die für jeden Song eigens einstudierten
Tanzschritte - harmonische Simultanbewegungen der Jungs -
erinnern an Aerobickurse und sind gleichzeitig dazu
beeignet, die gerade angesagten Modetrends vorzuführen.
Während der gesamten Bühnenshow versprühen die Jungs
ihr immerfröhliches Charisma. Ganz wichtig auch ist ein
Kanon von festen Verhaltensregeln. Der Boygroup-Star muß
Single sein oder es zumindest nach außen glaubwürdig
machen. Er muß modisch korrekt gekleidet sein, salopp
aber nicht schlampig. Lange Haare oder Bärte sind tabu,
ebenso wie Alkohol und Drogen. Immer smart und freundlich
heißt die Devise. Die Jungs von TAKE THAT wurden sogar
per Vertrag zum Mönchsdasein verpflichtet. Robbie
Williams flog angeblich wegen Verletzung dieser Maxime
aus der Band. Doch nicht nur die Stars, sondern auch die
meist weiblichen Fans haben bei ihren Konzertbesuchen
feste Regeln zu beachten. So darf beispielsweise nur
ungetragene Unterwäsche auf die Bühne geworfen werden
und auch der Plüschteddy darf eine bestimmte Größe
nicht überschreiten. Der ausartende Enthusiasmus der
meist weiblichen Fans kann schließlich zum
Sicherheitsproblem werden.
Mit Boygroups ist es der Musikindustrie einmal mehr
gelungen, Erfolg berechenbar zu machen. Die schottische
Teenieband BAY CITY ROLLERS begeisterte während der 70er
Jahre die meist weiblichen Teenager Europas. Das Quintett
war die erste Band, auf die die Bezeichnung
Teeniebopper-Band angewendet wurde. Leslie Richard
McKeown (geb. 12.11.1955), Derek Longmuir (geb.
19.3.1957), Alan Longmuir (geb. 20.06.1951), Eric
Faulkner (21.10.1955) und Stuart "Woody" Wood
(geb. 25.2.1957) stammen alle aus Edinburg und kannten
sich zum Teil schon aus der Schule. Nach anfänglichen
Mißerfolgen mit den Titeln "Keep On Dancing"
und "Remember", die lediglich unter die ersten
10 kamen, landeten sie 1975 mit "Bye Bye Baby"
ihren ersten Nummer Eins Hit in England. Im folgenden
Jahr schafften sie mit "Saturday Night" sogar
den Sprung an die Spitze der US-Charts. Die Presse
feierte sie als die neuen Beatles, ihr Outfit -
Hochwasser-Hosen mit karierten Hosenaufschlägen und
schottische Schals - wurde von vielen Fans nachgeahmt.
Der Charterfolg blieb den Jungs leider nicht treu.
"You Made Me Belive In Magic" war die letzte
BCR-Single in den UK-Charts (Platz 34). Das Album
"It's A Game" kam immerhin noch auf Platz 16
der Album Charts. Mit wechselnden Besetzungen unter dem
Namen ROLLERS sowie einem Wechsel der Plattenfirma
versuchte man an die früheren Erfolge anzuknüpfen.
Während die Mitglieder der BAY CITY ROLLERS noch das
gängige Instrumentarium beherrschten und ihre Musik auf
Gitarre, Baß, Schlagzeug etc. selbst spielten, ist dies
in den folgenden Jahren immer seltener der Fall. Der
Boygroup-Star ist in erster Linie ein gutaussehender
Sänger und Tänzer. Den Anfang machten die NEW KIDS ON
THE BLOCK (NKOTB). Joe McIntyre (geb. 31.12.1972), Donny
Wahlberg (geb. 17.8.1969), Danny Wood (geb. 14.5.1969),
Jordan Knight (geb. 17.5.1970) und Jon Knight (geb.
29.11.1968) stammen alle aus Boston. Gründer und
Produzent der Gruppe war Maurice Starr. Starr rief
bereits die schwarze Teenieband NEW EDITION ins Leben und
wollte den Erfolg mit weißen Kids 1984 für den weißen
Teenagermarkt wiederholen. Donnys jüngerer Bruder Mark
Wahlberg verließ die Gruppe nach kurzer Zeit und konnnte
später als MARKY MARK eigene Erfolge erzielen. Die Jungs
unterschrieben bei CBS einen Plattenvertrag. 1986 nahmen
sie das erste Album "New Kids On The Block"
(1987) auf, der Hit "Be My Girl" schaffte es
aber nicht in die Top 100. Den gewünschten Chart-Erfolg
lieferte dann das zweite Album "Hangin' Tough"
(1988) "I'll Be Loving You (Forever)" wurde
1989 die erste Nummer 1 Single der NKOTB. Das dritte
Album schließlich bescherte den großen Durchbruch.
"Step By Step" (1990) erreichte dreifach Platin
für seine mehr als drei Millionen verkauften Exemplare
in den USA und schaffte es auf Platz 1 der Album Charts.
1991 standen die NEW KIDS vor MADONNA und Michael JACKSON
an der Spitze der bestbezahltesten Entertainer in den
USA. 1992 sorgten negative Schlagzeilen kurzfristig für
Aufruhr. Die NKOTB mußten zu Anschuldigungen ihres
ehemaligen musikalischen Leiters, Greg McPherson,
Stellung nehmen. Dieser plauderte aus dem Nähkästchen:
der Gesang der NEW KIDS sei nicht echt, sondern
eingespielt. Der folgende Prozeß ging jedoch zugunsten
der Kids aus und steigerte ihre Popularität nur noch
mehr. In nur sechs Jahren spielten die NEW KIDS ON THE
BLOCK mehr als 860 Millionen US-Dollar ein. Davon etwa
die Hälfte allein durch Merchandising, dessen
Marktanteil im Laufe der Boygroup-Hysterie immer größer
wurde. Die Flut von Foto-Kalendern, -Postkarten,
Bettwäsche, Kuschelkissen, Porträt-Tassen, Ansteckern,
Pins, Baseballmützen etc. ist kaum mehr zu bewältigen.
Allein ein Blick auf die Printmedien zum Thema Boygroup
läßt einen schwindelig werden (s. u. Literatur). Das
Phänomen muß sich schließlich rentieren, denn nach
einigen Jahren ist es meist aus mit dem Boy.
Spätestens seit TAKE THAT erkannte die Musikindustrie,
daß mit begeisterungsfähigen Teenies (meist 10 bis 16
jährige Mädchen) ein großer Markt abzuschöpfen ist.
Das Konsumverhalten kann gezielt gesteuert und so in bare
Münze umgesetzt werden. Als sich TAKE THAT 1996 wegen
interner Querelen auflöste, brach für Millionen
Mädchen eine Welt zusammen. Der Berliner Senat richtete
sogar ein Sorgentelefon für verzweifelte Fans ein.
Jugendpsychologe Dietmar Becker hält das für durchaus
richtig. "Das Ende der Lieblingsband ist für viele
Teenies das erste bewußte Erleben von Trauer und
Verlust. Lehrer und Eltern sollten diese Gefühle
unbedingt ernst nehmen."
Gleichzeitig geht das internationale Wettrennen um
Teeniegunst und Teenie-Taschengeld weiter. Aus der
Boygroup-Werkstatt Orlando im US-Bundesstaat Florida
stammen die erfolgreichsten Exemplare dieses Genres. An
der Spitze stehen die BACKSTREET BOYS, die in der
Popszene als Nachfolger von TAKE THAT gehandelt werden.
Und der Erfolg der Shooting-Stars ist enorm. Alexander
James "A.J." McLean (geb. 9.1.1978 in West Palm
Beach/Florida), Howie Dwayne "Howie D." Dorough
(geb. 22.8.1973) und Nicholas Gene "Nick"
Carter (geb. 28.1.1980) traten Anfang der Neunziger Jahre
in Orlando/Florida als A-Capella Trio auf, noch ohne
musikalische Unterstützung. Dort wurde der Talentsucher
Johnny Wright auf sie aufmerksam. Kevin Scott
"Kev" Richardson (geb. 3.10.1972) und dessen
Cousin Brian Thomas "B-Rock" Littrell (geb.
20.3.1975) vervollständigten das Quintett. Ex-NEW KIDS
ON THE BLOCK- Manager Wright verhalf den BACKSTREET BOYS
zu einem Plattenvertrag. Mit der Single "We've Got
It Goin' On" landeten sie in den Staaten einen
ersten Hit. Das Debüt-Album trägt schlicht den Titel
"Backstreet Boys" und brachte ihnen mit
weltweit 5,5 Millionen verkaufte Alben (davon 1,6
Millionen in Deutschland) eine dreifache
Platin-Auszeichnung ein. Zur
Deutschland-Veröffentlichung ihrer zweiten CD
"Backstreet's Back" am 11. August 1997
öffneten viele Plattengeschäfte und Warenhäuser ihre
Pforten bereits um 7 Uhr früh. Der Kaufhauskonzern
"Karstadt" übrigens zum erstenmal in seiner
Geschichte. Bereits mit Gold ("Anywhere For
You") und Platin ("Quit Playing Games")
ausgezeichnet, gingen die BACKSTREET BOYS am 22. August
1997 auf Deutschlandtournee.
Derweil wurde in Orlando bereits die nächste Boygroup an
den Start geschickt. Johnny Wright baute 'N' SYNC
innerhalb von 2 Monaten als Nachfolger der BACKSTREET
BOYS auf. Die Vorabkampagne der Plattenfirmen war so
gigantisch, daß die Jungs schon Stars waren, bevor
überhaupt ihre erste Single erschien. Als "I Want
You Back" in die Läden kam, wurden innerhalb von 10
Wochen 250000 Stück verkauft. 'N' SYNC besteht aus Lance
"LansteN" Bass (geb. 4.5.1979 in
Laurel/Mississippi), ChriS Kirkpatrick (geb. 12.10.1972
in Clarion/Pennsylvania), JoeY Fatone (geb. 28.1.1977 in
Brooklyn), JustiN Timberlake (geb. 31.1.1981 in
Memphis/Tennessee) und Joshua Scott "JC" Chasez
(geb. 8.8.1976 in Washington D.C.). Die hervorgehobenen
Buchstaben ergeben den Bandnamen, der soviel wie "in
sich synchron sein" bedeutet. Für ihre Tour im
Herbst 1997 hat sich das Management etwas ganz besonderes
einfallen lassen. Die Eintrittskarten bestehen nicht aus
bedrucktem Papier, sondern sind als Shape-CD erhältlich.
"Die Tickets sind eine Weltneuheit, mit der die Fans
gleichzeitig eine Erinnerung an das Konzert und ein
Sammlerstück haben", sagte Frank Starke von der
Münchner Plattenfirma BMG Ariola.
Aber auch in Europa wird nicht geschlafen. Die Boygroups
boomen. Ein holländisch-britisches Projekt ist CAUGHT IN
THE ACT (CITA). Benjamin Boyce (geb. 23.8.1971 in London)
stammt aus einer Musikerfamilie. Eloy de Jong (geb.
13.3.1973 in Den Haag) trainierte jahrelang
lateinamerikanische Tänze und wurde mit 17
holländischer Jugendmeister. Bastiaan Ragas (geb.
30.6.1972 in Lisse) spielte Gitarre und Keyboards in
diversen Schulbands und ging mit 17 als Sänger mit der
amerikanischen Musiktruppe UP WITH PEOPLE ein Jahr lang
auf Welttournee. Lee Baxter (geb. 16.7.1972 in Liverpool)
absolvierte zunächst eine Banklehre bevor er mit 18 nach
London zog und die berühmte 'Guilford School of Acting'
besuchte. In der Londoner Künstlerszene lernte er
Benjamin kennen. Die beiden beschlossen 1992 gemeinsam
mit Eloy und Lee CAUGHT IN THE ACT zu gründen. Den
Durchbruch schafften das Quartett mit seiner Gastrolle in
der RTL-Daily-Soap "Gute Zeiten, schlechte
Zeiten": Ihr Song "Love Is Everywhere"
wurde auf Anhieb ein Hit.
Aus Irland stammt die Gruppe BOYZONE. Stephen Gately
(geb. 17.3.1976), Michael Graham (geb. 15.8.1972), Shane
Lynch (geb. 3.7.1976), Keith Duffy (geb. 1.10.1974) und
Ronan Keating (geb. 3.3.1977) eroberten 1995 mit
"Love Me For A Reason", einer Coverversion der
70er Jahre Teenieband THE OSMONDS, die Charts. Das
Erfolgsrezept der fünf Dubliner sind Balladen,
Love-Songs und Cover-Versionen wie "More Than A
Woman", "Daydream Believer" und der
Cat-Stevens-Titel "Father And Son". Ihr
aktueller Titel "Picture Of You" ist im
Soundtrack zu "Mr. Bean" zu hören.
Eine erfolgreiche britische Boygroup ist WORLDS APART.
Patric Marcus, Dan Bowyer, Schelim Hannan, Aaron Paul und
Steve Hart wurden von Manager Gary Wilson und
Arista-Impressario Simon Cowell 1992 aus 10 000
Kandidaten einer Nachfolge für TAKE THAT ausgewählt. So
entstand eine multikulturelle Gruppe. Seit der Gründung
1993 schrumpfte das Quintett allerdings bereits zu einem
Quartett. Marcus wurde durch Cal Cooper ersetzt, 1994
ging Bowyer, Paul fand in Nathan Moore einen Nachfolger.
Das Debutalbum heißt "Together" (1994) und
enthält den Hit "Could It Be I'm Falling In
Love". Der Song "Together Baby" aus dem
Album "Everybody" (1996) läuft als
Abspann-Song der ARD-Serie "Gegen den Wind"
(November 1996), in der die Gruppe auch einen
Gastauftritt hatte. Ende September 1997 kommt das neue
Album "Don't Change" auf den Markt mit der
Coverversion des Beatles-Songs "Sie liebt dich / She
loves you". Kurz vor der Veröffentlichung ließ die
Plattenfirma EMI verlauten, daß Schelim Hannan die Band
verlassen hat und in absehbarer Zeit ein Solo-Projekt ins
Haus stünde. Zur Europa-Tournee, die im Dezember starten
soll, nahmen WORLDS APART Songs in der jeweiligen
Landessprache auf. Sie singen in englischer,
französischer, deutscher, italienischer und polnischer
Sprache und für die Inder sogar auf Hindi. Auf diese
Weise stellt die Gruppe wohl ihren multikulturellen
Anspruch unter Beweis.
Australiens Beitrag zur Boygroup-Hysterie heißt HUMAN
NATURE. Die vier hübschen . Jungs aus Sydney waren
gerade mit geschliffener Choreographie und dem Hit
"Tellin' Everybody" in Deutschland unterwegs:
als Vorgruppe von Michael JACKSON auf dessen HIStory Part
II-Tournee.
Während Generationen mit Beatles und Stones aufgewachsen
sind und die Musik dieser und anderer Bands immer noch
gehört wird, erinnern TAKE THAT und Co. eher an
Fast-Food: gut produzierte aber kurzlebige Massenware.
Daß sich ihr Erfolg nicht allein auf die weibliche
Teenagerschaft beschränkt, sondern Fans in allen
Altersstufen zu finden sind, belegen rasant ansteigende
Verkaufzahlen nach TV-Familien-Shows wie "Wetten
daß..."? Aber auch mit caritativen Mamut-Events
sichern sich die Teeniestars ihre Beliebtheit vor einem
breiteren Publikum . Zum Weltkindertag am 21. September
1997 wird ein 2,50 mal 2,50 Meter großes
Papiertaschentuch der Firma Zewa Softis versteigert, auf
dem sich alle Boygroupstars per Autogramm verewigt haben.
Der Erlös kommt der Organisation "Hand In Hand For
Children" zugute. Ebenfalls zugunsten dieser
Krebshilfe-Organisation von den BACKSTREET BOYS und
'N'SYNC initiiert war Anfang September in Berlin ein
Baseketballspiel der Teeniestarts, dessen
Live-Übertragung via Internet das AOL-Netz
zusammenbrechen ließ.
Im Zeitalter der digitalen (Re)produzierbarkeit kommt die
Musik in erster Linie aus dem Computer, die Stars auf der
Bühne scheinen bloße Dekoration, Köder für die
Teenie-Träume zu sein. Musikrichtungen wie Heavy-Metal,
HipHop, Rap oder andere fristen an den Umsätzen gemessen
eher ein Randdasein im heiß umkämpften internationalen
Musikmarkt. Design scheint alles zu sein, was einem nach
einem Blick auf die diversen TV-Kanäle mit den
durchtrainierten Modelbodys, den smarten Biedermännern
und Biederfrauen, die den Markt beherrschen, lehrt.
Trends lösen einander in einem immer schnelleren Tempo
ab und hinter der heute angesagten Boygroup wird schon
die nächste für den Markt fitgemacht. Ja bereits die
ganz jungen Konsumenten werden von der Musikindustrie als
Zielgruppe anvisiert: Aaron Carter, der neunjährige
Bruder von BACKSTEET BOY Nick Carter hat bereits seine
erste Single veröffentlicht. Sie enterte bereits die
deutschen Top Ten. Vielleicht sind Konzerte mit
kreischenden 5-9Jährigen Fans gar nicht mehr so fern.
Diskografie:
BAY
CITY ROLLERS
Alben:
"Rollin'" (1974), Bell Records
"Once Upon A Star" (1975), Bell Records
"Wouldn?t You Like It" (1975), Arista
"Dedication" (1976), Arista
"It's A Game" (1977), Arista
"Greatest Hits" (1977), Arista
"Strangers in the Wind" (1978), Arista
als ROLLERS:
"Elevator"
(1979), Arista
"Voxx" (1980), Arista
"Ricochet" (1981) , Epic
BestOf/Hitlist:
"Keep On Dancing" (1971)
"Remember Sha-La-La" (1974)
"Shang-A-Lang" (1974)
"Bye bye Baby" (1975)
"Love Me Like I Love You" (1976)
"I Only Wanna Be With You" (1976)
"I't's A Game" (1977)
als ROLLERS:
"Live On The Radio" (1979)
"Ricochet" (1981)
Internet:
http://www.baycityrollers.com
NEW
KIDS ON THE BLOCK
Alben:
"New Kids On The Block" (1987), CBS
"Hangin' Tough" (1988), CBS
"Step By Step" (1990), CBS
"No More Games / The Remix Album" (1990), CBS
"Merry Merry Christmas" (1991), CBS
"H.I.T.S." (1991), Columbia
"Face The Music" (1994), Columbia
Best
Of/Hitlist:
"Please Don't Go Girl" (1988)
"You Got It (The right stuff)" (1988)
"I'll Be loving you (Forever)" (1989)
"Hangin tough" (1989)
"Cover girl" (1989)
"This one's for the children" (1990)
"Step by step" (1990)
"Tonight" (1990)
"Let's try it again" (1990)
"If you go away"(1991)
BACKSTREET
BOYS
Alben:
"Backstreet Boys" (1996), Jive
"Backstreet's Back" (1997), Jive
Best Of/Hitlist:
"We've Got It Goin On" (1996)
"I'll Never Break Your Heart" (1996)
"Get Down (You're The One For Me)" (1996)
"Quit Playin' Games (With My Heart)" (1996)
"Anywhere For You" (1996)
"Everybody (Backstreet's Back)" (1997)
Literatur:
Backstreet Boys. 5 Jungs erobern Europa, Heyne,1996
Baumann, Susanne: Backstreet Boys - Die Shooting Stars
aus den USA, Econ, 1997
Baumann, Susanne: Backstreet Boys on top - Die
Erfolgstory der Traumboys geht weiter..., Econ, 1997
Beckmann, Lena: Mein Herz schlägt für die Backstreet
Boys, Econ, 1996
Braak, Heike van: Backstreet Boys - FanBook, Falken, 1997
Conradi, Linda: Quizbuch Backstreet Boys, Bassermann,
1997
Gellert, Pauline: Backstreet Boys - Die Erfolgsstory der
fantastischen Boys Band, Bertelsmann, 1997
Gellert, Pauline: Backstreet Boys, Goldmann 1996
Keller, Maxi: Backstreet Boys - Mein Frühling mit Nick,
Bastei Lübbe, 1997
Kieffer, Rosi;Kieffer, Reni: Das große Backstreet Boys
Fanbook, Heel, 1997
McGibbon, Rob: Backstreet Boys - Offizielle Biographie,
aus d. Engl. v. Winter, Kerstin, vgs, 1997
Oswald, Oliver: Backstreet Boys - Quit Playing Games with
my heart. Die Insider-Biographie, S&L MedienContor,
1996
Internet:
http://www.backstreetboys.com
'N
SYNC
Album:
"'N Sync" (1997), Ariola
BestOf/Hitlist:
"I want you back" (1997)
"Here we go" (1997)
"Tearing up my heart" (1997)
Literatur:
Jackson, Annabell: Alles 'N SYNC. Das Portrait der neuen
Shooting-Stars, S&L MedienContor, 1997
CAUGHT IN THE ACT:
Alben:
"Caught In The Act Of Love" (1995), Zys
"Vibe" (1997), Zyx
BestOf/Hitlist:
"Let this love begin" (1995)
"My arms keep missing you" (1995)
"Love is everywhere" (1995)
"Don't walk away" (1996)
"Babe" (1997)
"Do it for love" (1997)
Literatur:
Kieffer, Rosi;Kieffer, Reni: Das grosse CITA-Fanbuch,
Heel, 1997
BOYZONE:
Alben:
"Said And Done" (1995), Polydor
"A Different Beat" (1996), Polydor
BestOf/Hitlist::
"Father and son" (1995)
"Love me for a reason" (1995)
"Coming home now" (1995)
"Isn't it a wonder" (1996)
Literatur:
Baumann, Susanne: Boyzone, Econ, 1997
Braak, Heike van: Boyzone Fan Book, Falken, 1997
Jackson, Joe: Boyzone - Our Story. Wie alles anfing, aus
d. Engl. v. Winter, Kerstin, vgs, 1997
Kieffer, Rosi;Kieffer, Reni: Boyzone - It's only
words..., Heel, 1997
McGibbon, Robin: Boyzone, Goldmann, 1996
Rowley, Eddie: Boyzone. Persönlich! Die offizielle
Biographie, aus d. Engl. v. Winter, Kerstin, vgs, 1997
WORLDS APART
Alben:
"Together" (1994), Arista
"Everybody" (1996), Power Brothers
"Don't Change" (1997), Power Brothers
BestOf/Hitlist:
"Heaven Must Be Missing An Angel" (1994)
"Everlasting love" (1994)
"Could it be I'm falling in love" (1994)
"Baby come back" (1996)
"Worlds Apart" (1996)
"Everybody" (1996)
"Je te donne" (1996)
"Sie liebt dich / She loves you" (1997)
Literatur:
Edenhofer, Julia: Worlds Apart. Rocking this Groove
together. Vier Jungs aus England erobern Europa, Heyne,
1996
Orton, Patricia: Worlds Apart. Das offizielle Fanbuch,
Econ, 1997
Literatur allgemein:
Kessler, Dietrich: Boygroups, KDM Dietrich Kessler
Musikvlg, 1997
(Pia
Ambrosch)
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